(Gommeringer) Nach einem Jahr Pause fand mit der Klasse 9d dieses Jahr wieder ein Schüleraustausch mit Trilport statt. Vom 5. bis zum 13. März 2015 nahmen 27 Schüler und Schülerinnen der Anne Frank Realschule Engen am Leben ihrer französischen Austauschpartner und deren Familien teil.
Schon im Vorfeld waren alle Teilnehmer auf die aufregende Woche in Frankreich sehr gespannt. Anders als in den Jahren davor wurden schon Wochen vorher die französischen Austauschpartner über das Internet kontaktiert und erste Freundschaften aufgebaut, was verstärkt für Spannung und Aufregung sorgte. Doch jetzt war er da, der langersehnte Montagmorgen und die Reise nach Trilport begann:
Zunächst einmal lag eine 8-stündige Fahrt vor uns. Die französische Grenze war aber schnell erreicht und so konnte die erste Rast schon auf französischem Boden eingelegt werden. Erfreut, dass man einige Wörter und Texte verstand, aber vor allem darüber, sich bewegen und die Füße vertreten zu können, verbrachten wir die erste Pause. Als alle wieder auf ihren Plätzen im Bus saßen, ging es weiter. Unser Französischlehrer informierte uns während der Fahrt kurzweilig über historische Orte, die wir während der Fahrt passierten und unser Ziel kam näher und näher.
Gegen 16:30 Uhr erreichten wir letztendlich unsere Partnerstadt Trilport. Die Aufregung aller Schüler stieg sichtlich an. Kaum auszuhalten war die Vorfreude, die Aufregung aber auch die Unsicherheit, was uns in der nächste Woche alles erwarten wird. In der Partnerschule angekommen wurden alle deutschen Schüler ihren Gastfamilien zugeteilt. Der eigentliche Teil des Austausches begann und damit eine Zeit, die viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse mit sich brachte…
Vor allem das Wochenende, welches ausschließlich mit der Gastfamilie verbracht wurde, brachte einem einen großen Einblick in die Sitten und den Lebensalltag der Franzosen. Viele Familien gaben sich reichlich Mühe und versuchten den deutschen Schülern ein ausgefülltes Programm zu ermöglichen. So wurde Paris besichtigt, das Disneyland besucht, Shoppingtouren organisiert und traditionell französisches Essen zubereitet. Speziell die französischen Essensgewohnheiten unterscheiden sich grundlegend von denen der Deutschen. Beim Abendessen, dem sogenannten ‚dîner‘ wurde dies besonders deutlich. Zunächst einmal wurden die Mägen der deutschen Schüler und Schülerinnen von der späten Uhrzeit durcheinandergebracht, zu der gegessen wird, und dann strapazierten natürlich die Menge und der Umfang des „diner“. Denn im Gegensatz zum typisch deutschen Vesper ist das Abendessen in Frankreich die wichtigste und ausgiebigste Mahlzeit des Tages. Oftmals in mehreren Gängen, was für uns Deutsche zunächst sehr ungewohnt war. Mit der reichhaltigen Hauptspeise, den groß portionierten Nachspeisen und dem oft noch zum Schluss gereichten Käse waren viele von uns zunächst einmal überfordert. Dennoch war das Essen immer sehr lecker.
Auch die beiden Tage, in denen wir Schüler und Schülerinnen des Anne-Frank- Schulverbunds am Schulleben in Frankreich teilnehmen durften, waren sehr interessant. So genossen wir den späten Schulbeginn um 9:00 Uhr und die vielen kleinen Pausen zwischen den verschiedenen Unterrichtsstunden. Auch das Mittagessen in der Mensa war eine neue Erfahrung für uns. In zwei verschiedenen Gruppen wurden die Schüler zum Essen gelassen, auch hier gab es wieder reichlich Auswahl an Salat, Haupt- und Nachspeisen.
Die restliche Zeit in Frankreich war mit verschiedenen Ausflügen gespickt. So besuchten wir zum Beispiel das Schloss Versailles mit seiner riesigen Gartenanlage, eine kleine familienbetriebene Käserei, in der original französischer Brie hergestellt wird, und die kleine Stadt Troyes mit ihrer schönen Altstadt.
Als letzten Höhepunkt des Frankreichsaufenthalts fand am Donnerstag der traditionelle Bunte Abend statt, dessen Programm überwiegend von uns deutschen Schülern zusammengestellt worden war. Doch auch einige französische Schülerinnen bereicherten das Programm mit Instrumentalspiel und Gesang. Nach einer Vorstellungsrunde verschiedener Persönlichkeiten, die bedeutend für den Austausch sind, begann der Abend mit Musik, Tanz, französischsprachigem Sketch und Gesang. Sogar Fußball stand auf dem Programm. Nach der Vorstellung durften sich Eltern, Geschwister und natürlich wir Schüler an dem Buffet bedienen, das die Eltern der französischen Schüler zusammengestellt hatten. Spät abends ging es dann ein letztes Mal zu den Gastfamilien nach Hause.
Mit dem kommenden Morgen begann für die deutschen Austauschschüler das Ende einer erlebnisreichen Woche. Manchen von uns fiel es schwer sich von ihren Gastfamilien zu verabschieden, die sie in den vergangenen Tagen doch sehr ins Herz geschlossen hatten. Doch unter all diesen Wehmut mischte sich verständlicher Weise auch die Vorfreude auf zu Hause, die eigene Familie und den ganz normalen Alltag in Deutschland.
Auf der Heimreise ließ jeder noch einmal Revue passieren, was er in den letzten Tagen in Frankreich Interessantes erlebt hatte und so kamen wir alle müde, aber völlig erfüllt von den neuen Eindrücken aus Frankreich wieder in Engen an.